Geschichte der Kläranlage Weißenfels
Die Geschichte der Kläranlage Weißenfels beginnt in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Anlage entstand damals am auch heute noch genutzten Standort in unmittelbarer Nähe des Gewässers Saale und verfügte über eine mechanische Reinigung.
In den Jahren 1997 bis 2001 wurde die mechanische zu einer vollbiologischen Kläranlage mit einer Abwasserbehandlungskapazität von heute 99.050 EW (EinwohnerWerte) erweitert. Mit dem derzeitigen Ausbauzustand wird ein Abwasseranfall von ca. 2,4 Mio. m³/Jahr geklärt.
Die Reinigung des ankommenden Rohabwassers auf der Kläranlage erfolgt im ersten Schritt durch das Entfernen der Grobstoffe mittels Rechen. Anschließend wird das Abwasser dem sogenannten "Sandfang" und dem Vorklärbecken zugeführt. In diesen Bauwerken werden der mit dem Abwasser zur Kläranlage transportierte Sand und andere feste mineralische Inhaltsstoffe gezielt abgeschieden, um Ablagerungen in den anderen Anlagenteilen zu vermeiden. Nach der Vorreinigung des Abwassers gelangt dieses in die Belebungsbecken mit belüfteten und unbelüfteten Zonen, wo die eigentliche biologische Reinigung stattfindet. Bei der biologischen Reinigung werden die verbliebenen Schmutzstoffe, unter Zufuhr von Luftsauerstoff, von kleinsten Lebewesen (Mikroorganismen), hauptsächlich Bakterien, abgebaut. Dabei bildet sich der Belebtschlamm. Dieser wird im Nachklärbecken durch die Schwerkraft (Absetzen) vom gereinigten Abwasser getrennt.
Das nunmehr gereinigte Abwasser wird dann in die Saale abgeleitet. Ohne die auf dem Stand der Technik stehende Kläranlage Weißenfels würden die Prozesse der Abwasserreinigung in den umliegenden Gewässern stattfinden. Die Folge ist u. a. ein übermäßigen Wuchs der Wasserpflanzen und den Verbrauch von sämtlich gelöstem Sauerstoff. Ein Leben in diesen Gewässern ist somit unmöglich.